Kindheit und Jugend in Ostberlin Ende der Achtziger bis in die Neunziger Jahre, in Zeiten von Wende, Mauerfall, Wiedervereinigung, orientierungslosen Erwachsenen und ungeahnten Freiheiten.
Wer Lea Streisands Roman liest, will am liebsten sofort wieder Kind sein.
Maxim Leo
„England und Amerika sind wie die DDR und die BRD“, weiß Rico – nur, dass zwischen den deutschen Staaten eine Mauer sei, zwischen den anderen die Ostsee. Franzi ist von den einfachen Weltdeutungen des besserwisserischen Nachbarjungen ebenso begeistert wie vom real existierenden Sozialismus, dem sie in der Schule begegnet. Endlich etwas, was ihr Halt gibt, jenseits der ironischen Bemerkungen der Eltern, die einem doch nie alles erzählen, sich über ihre abendlichen Geheimtreffen in der Küche stets in Schweigen hüllen. Erzählen ist sowieso ein Problem. Wem darf man was sagen? Franzi und ihre Freunde verstehen es nicht, und so versuchen sie, von der Teppichstange eines Ostberliner Hinterhofs aus, die Welt auf ihre Weise zu erkunden. Doch dann fällt die Mauer, und alle Gewissheiten stürzen wie Kartenhäuser zusammen. Bis sich am Ende sogar Freundschaften als Trugschluss erweisen. Sehr lebendig und irrsinnig komisch erzählt Lea Streisand von einer kleinen Welt, in die plötzlich die große Geschichte einbricht.
30 Jahre Mauerfall – ein Roman, der den Kindern der Wendezeit eine Stimme gibt
Der Roman ist 2023 auch als Autorinnenlesung bei Jumbo erschienen.
Die Buchpremiere fand am 30.10.2019 im Pfefferberg Theater statt. Moderiert hat Marion Brasch. Es war sehr schön.