Nun ist es amtlich. Es weihnachtet. Da sind zwei freie Parkplätze! Direkt vor unserer Haustür.
Zehn Jahre ist es her, dass ich den Weihnachtsheimfahrstress das erste mal von der anderen Seite erlebte. Damals war ich gerade frisch mit einem jungen Mann zusammen gekommen. Einem Zugezogenen.
Letzte Woche waren wir bei ihm zuhause. Da ist das Foto entstanden.
Bevor ich ihn damals kennen lernte, hatte ich immer bloß beobachtet, dass das Tanzpublikum in der Alten Kantine, der Dorfdisko, die ich damals bis zu drei mal die Woche frequentierte, um Weihnachten herum wieder dasselbe wie zu Schulzeiten zu sein schien.
Am zweiten Donnerstag des neuen Jahres 2009 fand unsere junge Lesebühne Rakete 2000 statt. In der hintersten Ecke des mit Sofas vollgestopften Raucherraums einer Neuköllner Szenekneipe. Es hatte geschneit und die Straßen waren glatt, deswegen konnte ich nicht Fahrrad fahren. Zusammen mit meinem längst aus der Provinz zu mir zurück gekehrten Freund fuhr ich mit der U-Bahn nach Neukölln. Er achtete auf den Weg. Ich kritzelte auf meinen Knie irgendwelche Worte zwischen die Zeilen eines ausgedruckten Blatt Papiers, weil ich mit der neuen Geschichte für die Lesebühne noch nicht fertig geworden war.
Die Geschichte hieß „Weihnachten in der Heimat“.
Dieses Jahr feiere ich zum allerersten Mal Weihnachten in meiner eigenen Wohnung.
Wozu hab ich schließlich ein Kind bekommen?
Schöne Feiertage wünsche ich euch!
Kommt gut in die Heimat! Und wieder nach Hause.