Achtung, kurzfristig! Freitag Bänsch, Samstag Pankslam

by leastreisand

Liebe Halbwesen und Onanisten, liebe Leihmütter und Lightkulturen,

seit heute hab ich Angst vor dem Alter. Nicht wegen Falten oder Bindegewebe. Nein. Die Verblödung macht mir Angst. Diese Legionärskrankheit von Autoren über 50, die plötzlich reaktionären Scheiß absondern. Bisher ging ich davon aus, dass nur Männer betroffen seien: Broder, Matussek, Martenstein. Nun auch Sibylle Lewitscharoff, die sich in ihrer Dresdner Rede über Leben und Sterben und Kinder machen irgendwie total verstiegen hat…

Ich glaube, es ist diese Schriftstellerkrankheit, die entsteht, wenn sich Sprachliebe mit übersteigerter Selbstliebe paart. Man hört sich selber nicht mehr zu. Irgendwann sagt man Sachen nur noch deshalb, weil sie schön klingen.

Das Pankslam-Dreigestirn Strübing, Streisand, Hogekamp

Das Pankslam-Dreigestirn Strübing, Streisand, Hogekamp

Zum Glück ist morgen ist endlich wieder „Hamset nich kleina?“ im Bänsch (Bänschstr. 79, Friedrichshain). Diesmal mit Superstargast Volker Strübing.

Volker gewinnt Poetry Slams, seit es sie gibt und las schon auf Lesebühnen, bevor die überhaupt so hießen. Volker gehört ganz sicher zu den Guten. Schließlich hat er Kloß&Spinne erfunden. Kennta nich?

Und wisst ihr, was das Schärfste ist? Am Samstag treten Volker und ich schon wieder pankslamzusammen auf. Wir sind nämlich, zusammen mit Wolf Hogekamp, das Organisationsdreigestirn des ersten original Pankower Poetry Slam.

Der PANKSLAM musste schon deshalb ins Leben gerufen werden, weil der Name so schön ist. Am Samstag, Frauentag, den 8. März um 20 Uhr geht’s los. In der Willner Brauerei in Pankow. Volker hat’s erklärt:

http://bezirke.morgenpost.de/pankow/pankslam-was-man-mit-worten-machen-kann

Ansonsten ist heute das 14. Kapitel von „Der Lappen muss hoch!“ in der Printausgabe der taz erschienen. Die anderen 13 Kapitel stehen online zum Nachlesen bereit.

Und sonst?

Ich war in Köln letztes Wochenende, im Epizentrum des Karnevals. Ihr! Macht! Euch! Keine! Vorstellung! Mich hat es an Manchester erinnert. Ich habe nie wieder in meinem Leben so viele Besoffene auf einem Haufen gesehen wie in einer Samstagnacht um fünf nach elf auf den Straßen der nordenglischen Industriestadt. Im Gegensatz zu den Engländern waren die Kölner aber friedlich. Wahrscheinlich liegt es daran, dass das Bier so dünn ist. Oder daran, dass man in einem pinkfarbenen Drachenkostüm mit silbernen Flügelchen einfach nicht überzeugend aggressiv werden kann.

Ich war zum Arbeiten da. Habe die Blindenversion eines Buchs über Liebe, Sex und Behinderung eingesprochen. Ihr werdet davon hören.

Hier nochmal alle Termine:

  • Morgen, Freitag, den 7. März, 20 Uhr  „Hamset nich kleina?“ – Die Minilesebühne von Lea Streisand mit Lieblingsgast = Volker Strübing im Bänsch (Bänschstr. 79, Friedrichshain)
  • Samstag, Frauntach, 8. März, 20 Uhr Pankslam #1 mit Volker Strübing, Wolf Hogekamp u.v.a. in der Willner Brauerei, Berliner Straße 80 – 82, Berlin Pankow
  • Donnerstag, 13. März, 21 Uhr Rakete 2000 im KELLER vom Ä (Weserstr. 40, Neukölln, Treppe runter)
  • Samstag, 15. März, 20 Uhr „Leipzig liest“ Mundwerk Spoken Word Gala im Städtischen Kaufhaus (Neumarkt 9, Leipzig)
  • Sonntag, 16. März, 14 bis 14.45 Uhr Lea beim Tresen-Lesen auf der Leipziger Buchmesse am Periplaneta Verlagsstand (Halle 5. F212-214)
  • Donnerstag, 20. März, 20.30 Uhr Brauseboys im La Luz (Osramhöfe, Wedding)
  • Donnerstag, 27. März, 21 Uhr Rakete 2000 im KELLER vom Ä (Weserstr. 40, Neukölln, Treppe runter)
  • Montag, 31. März, 19.30 Uhr Berlin ist eine Dorfkneipe SOLO im Caféhaus Madlen in Blankenburg
  • Freitag, 4. April, 20 Uhr „Hamset nich kleina?“ mit Christoph Theussl im Bänsch (Bänschstr. 79, Friedrichshain)

Ich will auch ein Drachenkostüm!

Eure Lea